Praxisbeispiel: Geoblocking
Auf dieser Seite erfahrt ihr mehr über die Versandartwahl für Länder, in denen ihr nicht gewerblich tätig seid.
1. Was bedeutet die "Geoblocking-Verordnung"?
Ganz grob bedeutet dies, dass eine Person, die online Artikel bestellen möchte, nicht aufgrund ihres Wohnsitzes unterschiedlich behandelt oder gar vom Kauf der Artikel ausgeschlossen werden darf.
Der offizielle Name dieser europäischen Verordnung lautet
VERORDNUNG (EU) 2018/302 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 28. Februar 2018 über Maßnahmen gegen ungerechtfertigtes Geoblocking und andere Formen der Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit, des Wohnsitzes oder des Ortes der Niederlassung des Kunden innerhalb des Binnenmarkts und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 2006/2004 und (EU) 2017/2394 sowie der Richtlinie 2009/22/EG
.
Weitere Informationen findet ihr auf der Webseite der IT-Recht Kanzlei.
2. Mögliche Workarounds
Wir haben aus dem Forum Information von anderen Händler:innen gesammelt und schreiben diese hier für euch nieder, damit ihr dies für euch nutzen könnt. Danke an dieser Stelle, dass ihr mit eurer Arbeit anderen helft.
An sich gibt es zwei Möglichkeiten, die bestimmten Länder zu berücksichtigen:
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Nur Selbstabholung (z.B in Deutschland) erlauben
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Keine Versandartwahl anbieten (Fehlermeldung im Webshop)
Generell wäre der erste Schritt, dass die "übrigen" Länder, in denen ihr bisher nicht als Händler:in bereits gewerblich tätig seid, unter Einrichtung » Aufträge » Versand » Optionen » Tab: Lieferländer auf Aktiv gesetzt werden.
Im folgenden wird eine Region benötigt, zu der diese Länder hinzugefügt werden unter Einrichtung » Aufträge » Versand » Optionen » Tab: Regionen

Wenn ihr Selbstabholung erlauben möchtet, ist es erforderlich, dass ihr die neue Region in entsprechenden Versandprofilen in der Portotabelle aktiviert, so dass es auch gültig ist. Es ist möglich, dass diese Länder keiner Region hinzugefügt werden, es also zu einer Fehlermeldung im Webshop führt.
Eine Region ist nicht automatisch für ein Versandprofil aktiviert. Dieser Eindruck könnte aufkommen, da die neue Region ebenfalls in der Portotabelle auftaucht. Es erfordert jedoch aktiv das Betätigen der Schaltfläche Speichern. Eine nicht aktivierte Portotabelle für eine Region würde z.B. so aussehen:

Im ersten Fall würde mit einem Lieferland in der "Geoblocking-Region" nur noch das Versandprofil Selbstabholung im Webshop wählbar sein. Hier solltet ihr einen Hinweis hinzuzufügen, wo die Abholung möglich ist.
Im zweiten Fall würde keine Auswahl eines Versandprofils im Webshop möglich sein, so dass eine Fehlermeldung erscheint.
Fehlermeldung anpassen
Eine Anpassung der Fehlermeldung für plentyShop LTS-Webshops wird im Menü Shop » Mehrsprachigkeit und dort im Bereich plentyShop LTS » Benachrichtigungen vorgenommen. Der Key dazu heißt notificationsCalculateShippingFailed
.

Die Ausgabe im Webshop könnte dann so aussehen:

Die Versandbedingungen im eigenen Webshop solltet ihr entsprechend anpassen und z.B. einen Hinweis ergänzen, damit dies nicht erst während des Bestellvorgangs für eure Kund:innen erkennbar ist. In dem Hinweis sollte also stehen, in welchen Ländern ihr "gewerblich tätig" seid bzw. in welche Länder eine Lieferung an Kund:innen und gegebenenfalls eine Abholung durch die Kund:innen möglich ist.
3. Weitere Bereiche prüfen
Wir beschreiben hier die Workarounds, bezogen auf die Versandarten, jedoch sollten noch weitere Einstellungen kontrolliert werden, bei denen nicht automatisch neue Länder aktiviert werden.
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Zahlungsarten
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Verkaufspreise
Der Pfad zu den Einstellungen der Zahlungsarten, die ihr anbietet, kann je nach Plugin variieren: Für PlentyONE sind diese unter Einrichtung » Aufträge » Zahlung » Plugins oder Einrichtung » Aufträge » Zahlung » Zahlungsarten zu finden. Gewünschte Zahlungsarten müssen dann entsprechend verknüpft werden.
Unter Einrichtung » Artikel » Verkaufspreise solltet ihr kontrollieren, ob ein gültiger Verkaufspreis vorhanden ist, damit ein Käufer Artikel in den Warenkorb legen kann.